Matomo – Die Open-Source-Alternative zu «Google Analytics» – Einfaches Einrichten in WordPress

Einige kennen möglicherweise Matomo noch als «Piwik». Seit 2018 heisst die kostenlose und quelloffene Webanalyse-Software «Matomo».

Seit dem sogenannten «Schrems II»-Urteil vom 2020 ist es – ausser du bist Anwältin oder Anwalt und beschäftigst von Berufs wegen mit solchen Themen – unklar, ob man in der EU tatsächlich noch Google Analytics einsetzen kann, da offenbar die Übermittlung von solchen analytischen Daten in die USA nicht angemessen sicher sei. Eine Möglichkeit wäre, personenbezogene Daten wie die IP-Nummer zu anonymisieren, doch gibt es Diskussionen, dass auch das nicht reichen würde.

Google Analytics, um kurz erklären, ist eine populäre Online-Plattform, die Google kostenlos zur Verfügung stellt, um Daten von Apps aber auch Websites zu erfassen und sie vielseitig in Berichten auszuwerten. Für Online-Marketers ist es verständlicherweise ein enorm wichtiges Tool.

Das oben erwähnte Gerichtsurteil müsste aus unserer Sicht auch Firmen, Online-Shops usw. in der Schweiz betreffen, die ihre Dienstleistungen und Produkte Kundinnen aus EU-Ländern anbieten. Die Regel ist, dass Schweizer Firmen, die Nutzer in EU-Ländern ansprechen, die DSGVO umfänglich einhalten müssen. Unser üblicher Disclaimer, wenn es sich um rechtliche Punkte handelt: Wir sind keine Rechtsexperten, wir setzen nur Weblösungen um.

Wir fassen zusammen:

Wem die Privatsphäre der Nutzer über allen anderen Interessen steht, auch wer Kontrolle über die Daten der Webnutzer haben möchte, somit auch verhindern will, dass sie ins Ausland übermittelt werden, kann mit Matomo nicht falsch liegen.

Übrigens: ein Grund, in der Vergangenheit eher Google Analytics den Vorzug zu geben, war die komplizierte Methode, um Matomo lokal auf dem eigenen Web-Server einzurichten. Sogar Metanet schrieb eine umfangreiche Anleitung: «Matomo (ehemals Piwik) in WordPress einbinden».

Heute ist es ganz einfach. Alles was du benötigst, ist das folgende Plugin:

Matomo auf deiner WordPress-Installation einrichten – Die Schritte

Wie bei allen Plugin-Installationen brauchst du Administrator-Rechte. Falls du die besitzt, geh auch die für dich sichtbare Plugins-Seite und klick Neues Plugin hinzufügen:

Gib im Suchfeld Plugins suchen den Begriff matomo ein. Links sollte das Plugin «Matomo Analytics» erscheinen. Falls korrekt, klick Jetzt installieren:

Anschliessend drücke Aktivieren:

Nach der Aktivierung solltest du automatisch auf die Einstellungsseite von Matomo umgleitet werden. Möglicherweise hat es nur mit unserer Testumgebung zu tun, aber es ist gut möglich, dass auch du oben eine Fehlermeldung siehst.

In unserem Fall hat das mit den Geolocation-Einstellungen zu tun. Wir schauen das in Kürze an:

Wir empfehlen, Matomo in deine Datenschutzerklärung einzubauen – siehe Punkt 1 im Bildschirmfoto oben – und noch einen kurzen Text dazu schreiben, dass Nutzer ein Opt-Out des Tracking, also des Setzen des Cookies, machen können. Dazu gibt dir Matomo einen kurzen Shortcode in den typischen eckigen Klammern.

Um das Tracking zu starten, musst du nichts weiter tun, ausser den blauen Button Enable tracking now klicken.

Das grüne Häkchen bei Tracking is enabled zeigt dir, dass alles korrekt läuft. Es wird noch empfohlen, ein Leeren deines Caching-Plugins vorzunehmen, falls du ein solches aktiviert hast.

Mögliche Fehler beim Einrichten: Geolocation & Proxy IP Header

Es kann durchaus sein, dass beide Fehler, die wir beim erstmaligen Einrichten auf einer Testsite erlebt haben, später von selbst verschwunden wären. Die Fehlermeldung, die unten immer noch als Warnung in den Einstellungen angezeigt wird, erwähnte als ersten Punkt: Geolocation:

Da wir keinen Lizenzschlüssel von MaxMind, einer US-Firma, die Geolocation-Daten anbietet, besitzen, liessen wir wie oben empfohlen das Feld für den Schlüssel leer. Nach Drücken von Save Changes überprüften wir auf dem Webserver, ob die Datei auch runtergeladen wurde:

Die Datei mit dem Suffix mmdb ist vorhanden.

Das zweite Problem hatte wohl mit dem Browser zu tun oder ganz einfach dem Caching-Plugin, das auf der Test-Site aktiv ist. Nachdem wir bei HTTP_X_REAL_IP die gleiche IP-Adresse wie bei REMOTE_ADDR bestätigten, verschwand die Fehlermeldung:

Somit arbeitet Matomo fehlerfrei und wir können die Einstellungen durchgehen:

Unter Tracking gibt es nichts zu tun. Auf Auto belassen ist hier die beste Entscheidung:

Datenschutz-Einstellungen: Nutzerdaten anonymisieren

Auf der Startseite der Einstellungen zu Privatsphäre und DSGVO («Privacy & GDPR») gibt es ein Link mit der Bezeichnung Anonymise data and IP addresses:

Klick das Link und du kommst in das deutsch übersetzte Matomo-Dashboard. Wähle Ja beim Punkt zur anonymisierten IP-Adresse von Besuchern:

Weiter wähl die empfohlene Methode: Do-not Track Unterstützung aktivieren:

Es gibt noch weitere Einstellungen zur Privatsphäre, aber mit diesen zwei sind die Empfehlungen von Matomo bereits umgesetzt.

Besucher-Reporting im eigenen Matomo Dashboard auswerten

Um dorthin zu gelangen, musst du nur das Link Reporting im Abschnitt Matomo Analytics unterhalb der WordPress-Einstellungen klicken:

Falls dich das Dashboard etwas an Google Analytics erinnert, dürfte das sicher nicht komplett ungeplant sein. Es gibt übrigens auch einen Tag Manager, wie bei GA. Wenn du WordPress Admin klickst, kehrst du zurück in den normalen Look von WordPress:

Jetzt kannst du beginnen, mit Matomo zu erbeiten, z.B. Ziele setzen. Matamo bietet eine umfangreiche Dokumention: https://matomo.org/help/.

Wir hoffen, mit dieser kurzen Anleitung gelingt dir das Einrichten von Matamo. Wenn du Fragen oder Kommentare hast, schreibe uns unten.

Alle Links in diesem Beitrag (ausser aus unserem Blog):

wikipedia.org — Matomo (software)
https://en.wikipedia.org/wiki/Matomo_(software)

www.bfdi.bund.de — Datenübermittlungen in die USA und Schrems II Urteil
https://www.bfdi.bund.de/DE/Fachthemen/Inhalte/Europa-Internationales/Auswirkungen-Schrems-II-Urteil.html

wordpress.org — Matomo Analytics – Ethische Statistiken. Nachhaltige Erkenntnisse
https://de.wordpress.org/plugins/matomo/

www.metanet.ch — Matomo (ehemals Piwik) in WordPress einbinden
https://www.metanet.ch/de/wordpress/tracking/piwik

matomo.org — Matomo Help Centre
https://matomo.org/help/

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