Die Gründe, eine bestehende Website rundum zu erneuern, sind immer vielfältig. In diesem Beitrag wollen wir einige wichtige Punkte zu Redesigns ansprechen, die aus unserer Sicht immer wieder auftauchen.
Die Aufzählung ist keineswegs abschliessend und auch nicht zu ausführlich gehalten. Das ist mit Absicht, denn die besprochenen Themen in diesem Beitrag sollen bloss als Ausgangspunkt für ein eigenes «Brainstorming» zum Thema Redesign dienen.
Vielleicht betreust du selbst eine Website, die irgendwann ein Redesign benötigt und die Gedanken in diesem Beitrag können dir möglicherweise helfen, ein Redesign zu planen.
Ohne grosse Einleitung beginnen wir mit strategischen Gründen, warum ein Redesign einer Website Sinn machen kann:
Strategische Gründe für ein Redesign: Entwicklung konkretes Online-Marketing, neuer Firmenzweck, neue Funktionalität, z.B. Shop
Es braucht keinen 50-seitigen Plan, was eine Website erreichen und was von den diversen Online-Marketing-Möglichkeiten genauer betrachtet werden sollte. Seien wir ehrlich: niemand liest so etwas. Trotzdem muss da ein Gedanke gewesen sein, sonst hätte man nicht den Aufwand gescheut, überhaupt eine Website einzurichten. Vielleicht ging über die Jahre der ursprüngliche Zweck etwas verloren? Das kommt immer wieder vor, und genau hier setzt ein Redesign an.
Bevor man beginnt, lohnt es sich Ideen und Antworten zu Fragen zu sammeln wie: Welche konkreten Firmenziele soll die neue Website unterstützen, welche messbaren Resultate soll sie bringen?
Ein paar Beispiele:
- Neue Kunden gewinnen, oder in einem neuen Segment, auch auf sozialen Medien;
- Verbesserter Vertrieb von Produkten, mit konkreten Umsatzzielen;
- Entlastung des Telefonsupports, der Aussenmitarbeiter usw. durch Website-Support;
- Mehr Interaktion mit Nutzern, besser auf Nutzer zugeschnittene Website;
- Besser Nutzer verstehen durch Website-Analyse (die kann Datenschutz-konform sein).
Wenn man mit einem Brainstorming beginnt, die Firma als Insider wirklich kennt, dann braucht es kaum ein Riesen-Online-Marketingkonzept. Man weiss, was notwendig, was sinnvoll ist. Man muss es nur richtig kommunizieren können, also den Entwicklern der neuen Site gegenüber. Vor allem lohnt es sich, deren Input einzuholen, da sie am ehesten wissen, was sich in Sachen Website und Online-Marketing an Möglichkeiten und Standards tut.
Weitere strategische Gründe in Stichworten:
- Der Firmenzweck hat sich geändert
Das passiert häufiger, als man denkt. Alte Produkte oder Dienstleistungen müssen neuen weichen, so sehr, dass sich der ganze Firmenzweck ändert und natürlich auch die angesprochenen Kunden. Spätestens wenn du im Handelsregister eine Firmenzweckänderung eintragen lässt, ist es Zeit das Konzept für die Website zusammen mit dem Online-Marketingplan zu überdenken. - Neue Funktionalität wie Shop
Ein neuer Firmenzweck kann auch die notwendige Funktionalität einer Website komplett umändern. Ein Online-Shop hat einen ganz anderen Fokus als eine normale Firmen-Website. - Rebranding der Marke
Ein «Rebranding» ist meistens mit einer Strategieänderung verbunden, obschon es auf den ersten Blick ein blosser Design-Entscheid sein kann.
Weitere Gründe für ein Redesign: Nutzerfreundlichkeit (auch intern), Design und Sicherheit
Nutzerfreundlichkeit (Usability)
Wie komfortabel kannst du oder die Online-Marketingverantwortliche die Inhalte deiner Website verwalten? Musst du etwa bei jeder Textänderung den Webdesigner anrufen? Dann ist es eindeutig Zeit für eine neue Webtechnologie und da drängt sich WordPress aufgrund der Fülle an Möglichkeiten klar auf.
Wir müssen jedoch zugeben, dass der erst ein paar Jahre alte neue Inhaltseditor in WordPress namens «Gutenberg» etwas Erfahrung benötigt, ganz einfach, weil die Fülle an Möglichkeiten mit Gutenberg zu Beginn etwas verwirren kann. Der neue Editor soll eben nicht nur Inhalte bearbeiten, sondern auch Designelemente erstellen können, also eine Arbeit, die früher klar Webdesigern vorbehalten war.
Nutzerfreundlichkeit soll nicht nur den Autorinnen und Redakteurinnen von Webinhalten vorbehalten sein. Selbstverständlich muss sie auch für die Besucherinnen stimmen. Das beinhaltet fürs Auge angenehme Farbkontraste, eine mobile Ansicht mit mobilem Menü, gut lesbaren Schriften, einer Balance aus Bilder und Texten, die unterhalten und nicht die Leserin mit Inhalten überladen. Die Zeit von langen Textwürsten ohne Auflockerung durch Bild- oder Videomaterial ist längst vorbei.
Zusammengefasst, sollte eine moderne Website 100 % auf die Besucherin fokussiert, einfach in der Handhabung und schnell im Finden der gewünschten Informationen oder Funktionalität (z.B. Shopping) sein.
Design sind alt aus
Fehlen deiner Website die Punkte oben und sieht sie vergleichsmässig zu modernen Websites ganz einfach alt aus, dann ist sie das sicher auch. Falls dir der «Look» deiner Site nicht mehr gefällt, wird das mit Sicherheit den Besucherinnen ebenso gehen. Wir denken nicht, dass für sich allein ein veraltetes Webdesign der Hauptgrund eines Redesigns ist. Meistens kommen in der Praxis mehrere stichhaltige Gründe zusammen.
Wie sicher ist eine alte Site noch?
Bei alten Websites, das heisst, deren Codebasis älter als mindestens 5 Jahre ist, kommen klar noch Sicherheitsprobleme hinzu: nicht aktualisierter Code kann ein Einfallstor für Hacker sein, wobei Sites, die rein nur HTML nutzen, das heisst, ohne «Content Management System» arbeiten, wohl die kleinsten Probleme haben werden.
Wenn dich das Thema Sicherheit interessiert, wir haben vor kurzem etwas dazu geschrieben: «Thema Website-Sicherheit – Wie sicher ist WordPress eigentlich?».
Und zum Schluss: Gründe, lieber kein Redesign zu planen
Auch bei Berücksichtigung aller Gründe oben, die für ein Redesign sprechen, kann es trotzdem nicht opportun sein, ein Website-Redesign ins Auge zu fassen. Wir finden, dass einige Faktoren zusammenkommen müssen, damit ein Redesign Erfolg hat.
Gehen wir doch mal ein paar Punkte durch. Wie bereits eingangs des Beitrages erwähnt, ist die Auflistung sicher nicht abschliessend:
- Langeweile
Bloss, weil deine Website auf dich langweilig wirkt, heisst noch lange nicht, dass du dich sofort in ein Redesign stürzen solltest. Natürlich ist es zu empfehlen, an einer Website Verbesserungen anzubringen, aber beispielsweise jedes Jahr die ganze Firmenidentität (Logo usw.) und dazu die Website von Grund auf neu zu machen, ist aus unserer Sicht ein Fehler. Die Kunden, die Webbesucherinnen verwirrt das nur und sie können Vertrauen verlieren. - Redesign wegen Kleinigkeiten
Keine Website ist perfekt, es fehlen immer Details. Aber nur weil dir ein Detail der Website nicht gefällt oder fehlt, muss nicht gleich alles von Grund auf neu gemacht werden, sofern deine Website bereits auf einem modernen CMS wie WordPress läuft. Farben, Knöpfe, Funktionen können leicht geändert werden oder hinzugefügt werden. WordPress ist modular aufgebaut, mit einer starken «Core» mit den Grundfunktionen, die mit eigenem Code oder Plugins ab der Stange je nach Bedarf ausgebaut werden können. Hier dezent vorzugehen, spart dir viel Geld und möglicherweise auch Verwirrung bei den Website-Besucherinnen. - Kein Budget
Bei einem Redesign muss nicht gleich alles auf einmal gemacht werden. Man kann das gut in Etappen meistern, die bequem zu überblicken sind. Trotzdem: wenn in der Finanzplanung der Firma, das Zwecks, partout kein Budget für ein neues Branding zusammen mit einer neuen Website vorhanden ist, sollte man mit Gedanken an ein Redesign eindeutig warten. Es soll schon in etwa nach dem Prinzip «Entweder machen wir es gleich richtig oder gar nicht» ablaufen, auch wenn es etappenweise umgesetzt wird. - Neues Management
Eine neue Leitung soll einer Firma oder einem Zweck (z.B. einem Verein) frischen Wind bringen. Das steht ausser Frage. Trotzdem, so finden wir, wäre es besser als neuer Vertreter der Firma der Versuchung zu widerstehen, gleich den Stempel mit einem Redesign der Website aufzudrücken. Denn wenn nicht sowieso aus Gründen wie oben ein Redesign ansteht, braucht es keine neue Website. Für die Besucherinnen ist eine verlässliche und konsistente Webpräsenz viel wichtiger. Das heisst, ein neues Management kann sich auch dezenter einbringen, ohne Besucherinnen mit einem kompletten Websiteumbau möglicherweise zu irritieren. - Marke und Website haben starken Wiedererkennungswert
Vorsicht mit einem kompletten Redesign der Website ist geboten, wenn deine Identität und damit auch die Website einen starken Wiedererkennungswert bei Kundinnen und in allgemein in deinem Marktsegment hat. Bei starken emotionalen Verbindungen zu den visuellen Aspekten deiner «Brand» kann ein Redesign möglicherweise als Schuss nach hinten losgehen.
Wir hoffen, wir konnten dir ein paar Gedankenanstösse geben, wie man mit einem Website-Redesign umgehen kann und sind gespannt auf deine Kommentare unten. Wenn du lieber direkt mit uns Kontakt aufnehmen willst, kannst du uns jederzeit auf info@arteeo.ch mailen.